Was spricht gegen eine oberirdische Lösung in Form einer Straßenbahn?

Im Zuge des Trassenauswahlverfahrens in der Innenstadt wurden 14 Varianten geprüft – davon sechs oberirdische. Daraus hat sich – wie auch in vorangegangenen Studien – eine klare Empfehlung für eine unterirdische Weiterführung der Lokalbahn durch die Stadt Salzburg ergeben. Finden Sie hier den detaillierten Ergebnisbericht.

Die Nachteile einer Straßenbahn in Salzburg:

  • Bedarf weiterer Verkehrsflächen: Der Platz an der Oberfläche ist in der Salzburger Innenstadt stark begrenzt. Den zur Verfügung stehenden Raum müssen sich alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer teilen. An der Oberfläche würde eine Straßenbahn zwangsläufig auch den Platz für Obusse, Fahrräder und Fußgängerinnen und Fußgänger einschränken. Das kann nicht im Sinn einer notwendigen Verkehrswende sein.

 

  • Stau: Eine oberirdische Strecke in der Innenstadt wird vom Straßenverkehr behindert. Kreuzungen mit Fußgänger-, Rad- und sonstigem Verkehr bergen immer Konflikte. Bei Staus, Unfällen oder sonstigen Verkehrsbehinderungen kommt es damit auch auf einer Straßenbahnstrecke sofort und unweigerlich zu Verzögerungen.

 

  • Lärm: Quietschende Eisenräder in engen Kurven, bimmelnde Warnsignale und Erschütterungen. Eine oberirdische Bahn im dicht bebauten Salzburger Innenstadtgebiet erhöht den Lärmpegel für Anrainerinnen und Anrainer deutlich.

 

  • Eingeschränkte Geschwindigkeit: An der Oberfläche kann die Bahn nur sehr langsam unterwegs sein und muss auf alle Bewegungsgruppen Rücksicht nehmen.

 

  • Verspätungen: Auf der Strecke zwischen Lamprechtshausen bzw. Ostermiething durch die Innenstadt bis Hallein müssten die Fahrpläne sehr hohe Reservezeiten beinhalten oder die Züge wären im Umland ständig verspätet, weil an der Oberfläche der Innenstadt jeglicher Verkehr bei hohem Aufkommen die Straßenbahn unberechenbar bremst.

 

  • Begrenzte Kapazität: Eine Straßenbahn in der Innenstadt ist an das Straßennetz gebunden – daher können Kapazitäten nicht beliebig erweitert werden. Von Befürwortern einer oberirdischen Variante wurden aus Kapazitätsgründen Systeme ins Gespräch gebracht, die deutlich größer als Straßenbahnen sind – mit bis zu 75 Metern Länge, was der Dimension von rund 4,5 aneinandergehängten Sattelschleppern entspricht. Derartige Ungetüme sind kaum dafür geeignet, den Lebensraum Altstadt attraktiver zu machen.

 

  • Hoher Personalbedarf: Bereits jetzt mussten einige Obus-Linien ihre Taktung einschränken, weil nicht genügend Fahrerinnen und Fahrer zur Verfügung stehen. Auch der Personalaufwand einer Straßenbahn liegt über den der bestehenden Lokalbahn da sie rund 1/3 weniger Personen befördern kann. Der S-LINK kann mit weniger Triebwagenfahrerinnen und -fahrern wesentlich mehr Menschen befördern.

 

  • Wetter-Abhängigkeit: Regen, Schnee, Eis – das Wetter führt auf Salzburgs Straßen regelmäßig zu Chaos und Stau. Die unterirdischen Haltestellen zwischen Hauptbahnhof und Akademiestraße erhöhen zudem den Komfort für Fahrgäste bei Regen oder Kälte.

 

  • Erhöhtes Sicherheitsrisiko: In Städten wie Graz oder Linz ist gut zu sehen, dass Fußgängerinnen und Fußgänger den Bereich von Straßenbahnschienen auch in Fußgängerzonen meiden. Auch für Radfahrerinnen und Radfahrer verschlechtert sich die Situation durch die hohe Sturzgefahr auf den Schienen.

Hier finden Sie Informationen zu den Vorteilen einer unterirdischen Lösung.